Teilnehmer des Events "Mathematik in Entwicklung 2018" (anklicken zum vergrößern)

Mathematik in Entwicklung

Förderung von Talenten bei Lehramtsstudierenden an mathematischen Instituten

Termin: 27. - 31. August 2018

Ort: Lipschitz-Saal im Mathematikzentrum, Endenicher Allee 60, Bonn

Organisatoren:

  • Prof. Dr. Stefan Halverscheid, Dr. Stefan Wiedmann
    Mathematisches Institut, Georg-August-Universität Göttingen
  • Dr. Martin Bracke, Dr. Patrick Capraro (KOMMS)
    Fachbereich Mathematik, Technische Universität Kaiserslautern
  • Prof. Dr. Ysette Weiss & Dr. Emese Vargyas
    Mathematische Institut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Prof. Dr. Rainer Kaenders & Herr StD (a.D.) Carl Peter Fitting
    HCM, Mathematisches Institut, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

 

Hintergund:

Studierende des gymnasialen Lehramts Mathematik nehmen im Unterschied zu Mathematikstudenten während ihrer eigenen Schulzeit nur selten an Veranstaltungen zur Förderung mathematischen Interesses und Talents teil. Andererseits erfolgt die Information und auch große Teile der Durchführung bei mathematischen Wettbewerben, Matheakademien, Mathecamps und anderen außerschulischen Förderangeboten für interessierte und talentierte Schüler über die Mathematiklehrerinnen und -lehrer. Mathecamps für Schüler möchten unter anderem Gleichgesinnte zusammenzuführen und anhand von Elementarisierungen und Popularisierungen ausgewählter Ideen der höheren Mathematik einen Eindruck von der außerschulischen Welt der Mathematik geben. Der Erfolg solcher Veranstaltungen hängt nicht zuletzt von der persönlichen Einstellung der Lehrkräfte ab, ihrer Motivation Schüler persönlich anzusprechen, sie auf Angebote aufmerksam zu machen oder sogar selbst an der Organisation und Durchführung mitzuwirken.

Da jedoch Studierende des Lehramts selbst als Schüler nur selten an solchen Maßnahmen der Begabtenförderung teilgenommen haben und auch im Studium im Vergleich zu den Studierenden im Fach (die ja all ihre Kraft dem Studium der Mathematik widmen) häufig nicht im Rahmen von Talentförderung unterstützt werden, setzt dieser Workshop hier an.

Die Universitäten Göttingen, Kaiserslautern, Mainz und Bonn haben ähnliche Profile in der Lehrerbildung; an allen vier Standorten gibt es nur ein Lehramtsstudium zum gymnasialen Lehramt (resp. Berufskolleg, Realschule plus) und bei allen vier ist die Mathematiklehrerbildung an den jeweiligen mathematischen Instituten untergebracht. An den vier Standorten sind unterschiedliche Spezialisierungen durch die entsprechenden Kooperationen am mathematischen Institut ausgebaut, die wir hier zusammenführen wollen.

Workshop:

Unsere Förderung von Talenten bei Lehramtsstudierenden der Mathematik möchte Lehramtsstudierenden des gymnasialen Lehramts Mathematik an Universitäten mit diesem Profil Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Vertiefung bieten. In Vorträgen und Workshops werden die Teilnehmer in verschiedene Gebiete eingeführt und bekommen die Gelegenheit zur eigenständigen Auseinandersetzung mit Elementarmathematik, Geschichte der Mathematik und Mathematikdidaktik. Abgerundet werden die Workshops mit Präsentationen der Teilnehmer der von ihnen erarbeiteten Ergebnisse.

Ein weiteres Ziel unseres Projektes ist die frühzeitige Bildung von Interessengemeinschaften unter Gymnasiallehrern. Im Unterschied zu Lehrerinnen und Lehrern an Real- und Gesamtschulen, wo pädagogische Herausforderungen die Kooperation der Lehrkräfte fördern, ist die kollegiale Zusammenarbeit und Unterstützung bei Lehrern an Gymnasien oft weniger entwickelt. Dies betrifft vor allem den fachlichen Bereich. Um also die Freude an fachlicher Weiterbildung, Kooperation und Gemeinschaft zukünftiger Mathematiklehrer und die Eigenverantwortlichkeit für diese zu fördern, werden die Veranstaltungen als Workshops mit besonderem Fokus auf Zusammenarbeit gehalten.

Die Information über die Begabtenförderung erfolgt über Kollegen; die Studierenden bewerben sich schriftlich, die organisatoerische Struktur ähnelt der von Mathecamps für Schüler.

Hauptvortrag:

Dr. Hans Walser (Basel): "Das DIN-Format"

Zusammenfassung: Das DIN-Format ist mehr als ein Stück Papier und die Quadratwurzel aus Zwei.Wir treffen auf Fragen der Perspektive, auf Spiralen, Grenzpunkte, Fragen der Abzählbarkeit, das Delische Problem, die gleichtemperierte 12-Ton-Stimmung, Jakobs Himmelsleiter, das Silberne Rechteck, Faltprobleme und Legespiele nach Fröbel.